22 | Long time no hear

Es ist schon wieder eine Weile her, dass hier etwas passiert ist. Glücklicherweise nur hier auf dem Blog – im echten Leben rast die Zeit nur so an mir vorbei, ein Ereignis reiht sich an das nächste und kein Ende ist in Sicht, zumindest vorerst noch nicht. Und so kommt es, dass ich bisher keine Zeit gefunden habe dieses virtuelle Tagebuch hier zu aktualisieren, weswegen jetzt ein Beitrag epischen Ausmaßes folgt.
Wer nicht die Zeit und Muße findet, sich meine Ergüsse zu Gemüte zu führen, kann auch einfach die Bildchen anschauen, runterscrollen und die Kurzfassung lesen, allerdings verpasst man dann einige (hoffentlich) ganz nette Anekdoten.

Mitte März:
Besuch aus der Heimat! Wobei, so ganz stimmt das ja nicht, kurz zuvor ist die liebe Nicky nämlich aus Chile zurückgekehrt und wir haben uns nur um einen Tag verpasst an dem Wochenende im Februar, an dem ich zuhause war. Die Freude uns nach einem halben Jahr wieder zu sehen war exorbitant groß und dementsprechend famos war das Wochenende. Es ist einfach Balsam für die Seele zwischendurch Freunde und Familie zu sehen.20170317_111359
Alles in allem war es ein Wochenende voller Glück, Rentnergesprächen und großartigem Essen (wer braucht schon Abendessen, wenn er Kuchen und heiße Schokolade im Chocolate House haben kann?)

25. März:
Fairtrade Lëtzebuerg wird auf den Tag genau 25 Jahre alt! Grund genug also die Korken knallen zu lassen und das Jubiläum zu feiern. Das Wetter war dem freudigen Ereignis wahrlich angemessen und es ist keine Übertreibung wenn ich von Kaiserwetter spreche. Wobei man in Luxemburg ja eher von Großherzogswetter sprechen müsste, hört sich nur leider ein bisschen doof an.
Unsere Geburtstagsfete samt Pressekonferenz fand mitten in der Stadt auf dem Markt statt und zusätzlich zum Fairtrade-Team waren noch zwölf Jugendliche anwesend, die dieses Jahr 25 Jahre alt werden oder schon geworden sind. Diese werden als Fairtrade-Botschafter ihr Umfeld sensibilisieren und waren die Hauptakteure der Pressekonferenz.
Und was habe ich gemacht? Mir die Sonne ins Gesicht scheinen lassen und Kuchen gegessen? Ja, das auch, muss ich zugeben, aber hauptsächlich war ich als rasende Reporterin unterwegs und habe versucht alles fotografisch festzuhalten.
Weitere Informationen zur Geschichte von Fairtrade Lëtzebuerg und zu unserem Jubiläumsjahr findest du hier (auf deutsch und französisch).

 

IMG_8965Nicht nur Fairtrade Lëtzebuerg feiert Geburtstag, auch die Römischen Verträge haben ihren Ehrentag am 25. März. Wem die Römischen Verträge jetzt auf Anhieb nichts sagen: Vor genau 60 Jahren, am 25 März 1957 wurde in Rom mit der Unterzeichnung der Verträge die Geburtsstunde der EU begangen. Die Benelux-Staaten, Deutschland, Frankreich und Italien schlossen sich zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und zur Europäischen Atomgemeinschaft zusammen und legten so den Grundstein für die europäische Integration. IMG_8927Passend zum Geburtstag gab es dann auch am darauffolgenden Tag bei Pulse of Europe Luxemburg einen EU-Geburtstagskuchen. Natürlich standesgemäß im EU-Fahnen-Design.

April, April:
Das fabelhafte Wetter setzt sich fort! Zwar auch in Luxemburg, aber für mich geht es mit meiner Mama über das Wochenende ins frühlingshafte Lissabon und ich muss zugeben, ich habe mich verliebt in diese Stadt mit ihren Azulejos, engen Gässchen und Pastéis de Nata (unbedingt probieren!). In Lissabon hab ich auch kurzerhand meinen vegetarischen Fastenvorsatz über Bord geworfen beim Anblick des vielen Fischs und es hat sich gelohnt! Ich könnte dir jetzt detailliert beschreiben, was wir wann gesehen und besichtigt haben, was wir wo gegessen haben und dass es die besten Pastéis de Nata tatsächlich in Belém gibt, dass man sich Anfang April doch mit Sonnencreme eincremen sollte, wenn man keinen Sonnenbrand bekommen möchte, dass die Touritram 28E um die Mittagszeit weniger voll ist als morgens oder dass man bequeme Schuhe einpacken sollte. Aber anstatt vieler Worte lasse ich lieber Bilder für mich sprechen und hoffe du findest Lissabon genauso famos wie ich.


Heute kann es regnen…:
Zwei Wochen bestes Wetter in Luxemburg, aber es wäre ja zu viel verlangt, wenn es auch nur einen Tag länger andauern würde bis zu meinem Geburtstag. Wenn schon keine Sonne da ist, dann wenigstens Teile der Familie. Was heißt da „wenigstens“, das ist viel besser als die Sonne! Wir haben die Mosel unsicher gemacht, haben es bis in den Norden nach Diekirch geschafft und festgestellt, dass es Anfang April doch noch recht frisch ist nachts. Aber dafür wurden wir mit einer mega coolen Show auf dem Beauforter Schloss belohnt. Während auf verschieden Plätzen auf der Burg Künstler die Umgebung mit elektronischer Musik beschallten, wurde das Schloss passend dazu durch Videoprojektionsmapping illuminiert.

In der Diamantenstadt:
Dass meine Beziehung zur Deutschen Bahn auf einer Art Hassliebe basiert, ist ja nun wirklich kein Geheimnis, aber die SNCB (belgische Bahn) hat wirklich Potenzial das zu unter-/übertreffen.
Eigentlich wollten Mara und ich nur ein entspanntes Osterwochenenende in Antwerpen verbringen, aber schon in Brüssel konnte man unseren Herzschlag beim Umsteigen bestimmt nicht mehr als Ruhepuls bezeichnen. Am Nordbahnhof waren viele genervte Gesichter und verwirrte Fahrgäste zu sehen, der Grund dafür war wohl ein Feuer (hat davon irgendjemand gehört?) am Hauptbahnhof, weswegen kein Zug in diese Richtung fahren konnte und auch keiner aus dieser Richtung kam. Resultat: Auch unser Zug und der darauffolgende fuhren nicht und ich habe uns schon in Brüssel am Bahnhof übernachten sehen. Dem war aber zum Glück nicht so, sondern wir konnten relativ schnell unsere Reise fortsetzen und schon kurze Zeit später den Bahnhof von Antwerpen bewundern.
Es folgten zwei Tage mit Waffeln, Fritten, Kultur (Peter Paul Rubens stammt aus Antwerpen) und ausgiebigem Frühstück an Ostern und zu guter letzt auch noch ein kurzer Abstecher nach Brüssel, dieses Mal aber zum Glück mit höheren Temperaturen.


März und April in Stichpunkten:

  • Nicky ist zu Besuch
  • Fairtrade Lëtzebuerg feiert 25. Geburtstag
  • erste Sommergefühle in Lissabon
  • großes Familienwochenende
  • Ostern in Antwerpen

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